Für wen wir uns engagieren
Seit 2008 hat AVE TOGO e.V. sich zum Ziel gesetzt, die Lernbedingungen im Primarschulbereich in einem Teil der Präfektur Avé in Togo zu verbessern. Zielgruppe sind die etwa 2900 Schülerinnen und Schüler aus 15 Schulen in der Kommune Ave 1 (ca. 75 km von der Hauptstadt Lomé entfernt). Sie befinden sich in 12 Dörfern mit einer Gesamteinwohnerzahl von ca. 20.000 Menschen.
Die Zusammenarbeit unseres Vereins mit diesen Dörfern geht auf die Zeiten zurück, als Vereinsmitglieder als DED-Entwicklungshelfer in Togo arbeiteten. Unsere neun Partnerschulen sind ausschließlich aus sogenannten Ecoles d'Initiative Locale (EDIL) entstanden, wie sie in Togo seit Beginn der 1990er Jahre hauptsächlich in ländlichen Gegenden geschaffen wurden, wo das Angebot an staatlichen Schulen völlig unzureichend geblieben ist. Es geht den lokalen Elterninitiativen meist um die Vermeidung längerer Schulwege. Statistiken weisen aus, dass auf dem flachen Lande ein Schulweg von mehr als 3 km Fußweg (45 Minuten) sehr negative Folgen auf die Schulbesuchsrate hat. Das ist im Zielgebiet von AVE TOGO e.V. nicht anders. Auch andere Faktoren – wie z.B. traditionelle Ansichten über die Rolle von Frauen und Mädchen – haben gerade im ländlichen Raum ein großes Gewicht bei der Frage, ob man sein Kind zur Schule schickt oder nicht. Der Bau und Betrieb der EDIL wird nahezu ausschließlich von den Eltern gewährleistet (einschließlich der Bezahlung von freiwilligen Lehrern).
Die Initiative der lokalen Elternschaften wird inzwischen staatlicherseits gutgeheißen. So nehmen die Schülerinnen und Schüler an den zentralen Prüfungen teil, ihre Ergebnisse werden von der Schulverwaltung erfasst und der Unterricht von der Inspektion besucht. Vereinzelt werden staatliche Lehrer entsandt.
Der togoische Staat trägt die Verantwortung für den Schulbetrieb in den Dörfern unserer Zielgruppe. AVE TOGO e.V. sieht seine Rolle darin, den vorbildlichen Gemeinsinn und den Selbsthilfewillen unserer Partnerdörfer zu stützen. Wir sind bei der Planung unserer Maßnahmen stets in engem Kontakt mit der zuständigen Schulinspektion. Diese hat sich ihrerseits mehrfach mit Zusagen für Lehrereinstellung und Fortbildungsmaßnahmen engagiert, die von ihr eingehalten wurden.